Wir wissen ja nicht, ob Sie es schon wussten: MEERSCHWEINCHEN BRAUCHEN VIEL PLATZ! Obwohl die kleinen Quieker so kurze Beinchen haben, rennen sie für ihr Leben gerne durch die Gegend, machen Sprünge und hüpfen auf erhöhte Aussichtsstellen.
Genau wie bei den Kaninchen ist es auch bei Meerschweinchen so, dass die Käfige, die im Handel angeboten werden, dem Platzbedarf der Tiere nicht gerecht werden. Wir vermitteln daher nur in Haltungen, in denen drei Meerschweinchen mindestens zwei Quadratmeter Raum zur Verfügung stehen. Mit jedem weiteren Tier sollten diese Gehege um 0,3 Quadratmeter Fläche erweitert werden. Oft werden wir gefragt, ob auch mehrstöckige Käfige möglich seien, um den geforderten Platz zu erreichen. Dies ist mit einem klaren NEIN zu beantworten. Anders als zum Beispiel Ratten, Mäuse und Hamster sind Meerschweinchen keine Klettertiere. Sie laufen zwar durchaus einmal Rampen hoch oder erklimmen ihre Häuschen. Aber ihren Bewegungsbedarf decken sie über die Fortbewegung auf der Ebene und nicht in die Höhe.
Hier entsteht ein 2m² großes, sehr preisgünstiges Innengehege für ein Meerschweinchenpaar. Auf Teichfolie werden vier 1m lange und 30 cm hohe Bretter, die mit Vierkanthölzern verschraubt sind, aufgestellt. Das indentische Konstrukt kommt daneben, anschließend werden beide Gehegeteile mit einer herausnehmbaren Gittertür verbunden. So können sich das Weibchen und der frisch kastrierte Bock kennenlernen. Nach Ablauf der Kastrationsfrist von 14 Tagen wird die Gittertür geöffnet. (In nunmehr über 30 Jahren Tierschutzerfahrung ist noch keinem unserer Aktiven ein Fall bekannt geworden, in dem ein kastrierter Meerschwein-, Kaninchen- oder Rattenbock nach Einhaltung von zwei Wochen Kontaktsperre nach seiner Kastration noch Nachwuchs gezeugt hätte).
Diese beiden Nager und ihre auf dem Foto nicht sichtbaren Kaninchenkollegen bekamen im Haus ein extra Zimmer eingerichtet und komplett eingestreut.
Auf dem Bild oben sehen Sie einen ungeheizten Kellerraum mit Tageslicht, der als Meerschweinchenheim fungiert. Meerschweinchen tolerieren die so genannte „Kalthaltung“, bei der sie in einem Raum ohne Heizung in einem bewohnten Haus leben, auch im Winter recht gut. Alten und kranken Tieren muss allerdings eine Wärmelampe zur Verfügung stehen.
Eine Haremsgruppe lebt im Wohnbereich ihrer Menschen: Als Absperrung dienen die mit Kabelbinder verbundenen Elemente zweier Gitter-Außengehege. Damit die Einstreu nicht in der ganzen Wohnung landet, wurde ein SONGMICS-Regal als Spritzschutz um das Gehege gestellt. Um den Teppichboden zu schonen, ist über die gesamte Gehegefläche Teichfolie ausgelegt. Zudem werden die Plastikschalen von handelsüblichen Käfigen in die jeweiligen Ecken gestellt. Dort befinden sich dann Futter- und Wassernäpfe, sowie Schlafhäuser.
Hier wurde ein Gehege aus robusten OSB- oder Grobspanplatten gebaut. Es ist teilweise unter einen Schreibtisch platziert. Die Tiere haben die Möglichkeit, sich zu sonnen, können jedoch auch jederzeit in den Schatten ausweichen.
Noch einmal ein komplett eingestreutes Zimmer. An den Wänden entlang sind Verstecke und Schlafhäuschen gestellt, in der Mitte ist viel Platz zum Bewegen. Scheue Meerschweinchen sind oft in der Eingewöhnungszeit mit solchen großen Gehegen überfordert. Sie fürchten sich davor, die freie Fläche zu überqueren. Für diese Tiere sollte man, bis sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt haben, auch in der Mitte des Raumes Wandeltunnel oder ähnliche Verstecke stellen.
Diese Gruppe hat ihr Heim in einem hellen Zimmergehege, das auf zwei Seiten durch die Wand und auf zwei Seiten durch Gitterelemente begrenzt ist. Tageslicht und die Möglichkeit zum Sonnenbad ist dem Wohlergehen und der Gesundheit der kleinen Nagetiere überaus zuträglich. Die Tiere müssen sich allerdings jederzeit in den Schatten zurückziehen können.
Holzrampen, Wandeltunnel, überdachte Fressplätze, Heubetten, sowie Schlafhäuser und Hochsitze aus Betonsteinen sorgen für Struktur und Erkundungsmöglichkeiten im Gehege. Backsteine und alte Käfigwannen, sowie ausrangierte Katzenklos dienen als Spritzschutz. Der Platz zum Fressen und Trinken befindet sich direkt auf der PVC-Folie, die das Gehege von unten her auskleidet. So wird vermieden, dass die Tiere ständig Streu in ihre Näpfe werfen.
Eine ganz wunderbare Seite zum Gehegebau für Meerschweinchen und mit vielen weiteren wertvollen Tipps rund um´s glückliche Schweinchenleben finden Sie hier.